Vegetarische Ernährung - ist das gesund?

Meist wird Vegetarismus unter einem großen Punkt zusammengefasst, doch dass es verschiedene Formen gibt, wissen die wenigsten.
Bei jeder Form wird in unterschiedlichen Ausmaßen auf tierische Lebensmittel verzichtet, wir klären auf!

Die verschiedenen Formen des Vegetarismus:

Lacto-vegetarisch:
Ein Lacto Vegetarier verzichtet auf Fleisch, Fisch und Meerestiere und alle daraus gewonnen Zusatzprodukte. Zusätzlich verzichtet er auch auf Eier und aus Eier gewonnene Produkte.

Ovo-vegetarisch:
Eine Ovo Vegetarier verzichtet auf Fleisch, Fisch und Meerestiere, sowie auf Milch & Milchprodukte und alle weiteren Produkte, die Bestandteile davon enthalten.

Ovo-lacto-vegetarisch:
Ein Ovo-lacto-Vegetarier verzichtet auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte und andere daraus gewonnene Produkte. Milch, Eier und Dinge wie Honig allerdings stehen auf seinem Speiseplan.

Pesco-vegetarisch:
Ein Pesco Vegetarier verzichtet auf Fleisch und Fleischprodukte jedoch nicht auf Fisch & und Meeresfrüchte, er wird daher auch Pescetarier genannt.

Über die vegetarische Ernährung:

Ursprünglich geht die Bezeichnung "Vegetarismus" auf das lateinische Wort "vegetare" zurück, welches so viel bedeutet wie "beleben". Der Philosoph Pythagoras führt dies insofern aus, als er sagte: "Man isst nur Produkte von lebenden Tieren und pflanzliche Lebensmittel!" Er begründete damit den "klassischen Vegetarismus".
Die Gründe auf eine vegetarische Ernährung umzustellen, können sehr vielfältig sein und gehen von Allergien, über Krankheiten, ethischen oder religiösen Gründen bis hin zu einer inneren Einstellung, Geschmacksvorlieben oder ökologischen Gründen.

Die Umstellung auf den Vegetarismus sollte im Idealfall keine kurzfristige Änderung der Ernährung sein, um abzunehmen, sondern dauerhaft, um für ein besseres Lebensgefühl und Gesundheit zu sorgen.
Wichtig, wie bei jeder Ernährungsform ist auch beim Vegetarismus, den Speiseplan vielfältig und frisch zu halten. Um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, empfehlen Experten lokal und nach Jahreszeiten zu kaufen, so wie weit gereiste Lebensmittel seltener zu verzehren.

Ist es gesund, sich vegetarisch zu ernähren?

Wenn die vegetarische Ernährung vielseitig ist, kann man im allgemeinen tendenziell sagen ja! Vegetarische Ernährung ist gesund. Doch in Wahrheit gehört viel mehr dazu.
Es müssen immer allerhand Vitamine, Ballaststoffe, Kohlenhydrate und sekundäre Pflanzenstoffe aufgenommen werden, um den Körper mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen. Hat man Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder kann aufgrund von Allergien und Krankheiten nicht alle Lebensmittel zu sich nehmen, muss man auch einmal zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, um wirklich alle Nährstoffe zu erhalten.
Isst man wirklich gesund und ausgewogen, kann die vegetarische Ernährung dauerhaft dafür sorgen, das Risiko für verschiedene Krankheiten zu reduzieren, dazu gehören: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Gicht oder auch erhöhten Cholesterin und Krebs.

Welche pflanzlichen Lebensmittel liefern welche Nährstoffe?

Eiweiß:
Vollkorngetreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Soja, Erbsen & Kichererbsen)

Omega-3-Fettsäuren:
Pflanzenöle (Raps, Soja, Walnuss, Leinöl), Nüsse, Samen

Vitamin B12:
Sauerkraut, Shitakepilze oder Algen (Nori, Spirulina)

Eisen (am besten in Verbindung mit Vitamin C z.B. 1 Glas Orangen- oder Sanddornsaft):
Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Hirse, Pseudogetreidearten (Quinoa, Amaranth), Trockenfrüchte, Ebsen, Spinat, Mangold

Kalzium:
Mandeln, Feigen, Tofu, Bohnen, Süßkartoffeln, Brokkoli

Jod:
jodiertes Speisesalz sollte verwendet werden, da alle tierischen Quellen wegfallen.

Vitamin B2:
Nüsse, Pilze, Ölsamen, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide

Zink:
Vollkorngetreide, Pastinaken, Kohlsprossen, Steinpilze
Achtung! Tannin welches in Tee oder Kaffee enthalten ist, hemmt die Aufnahme!

Vorteile und Nachteile einer vegetarischen Ernährung:

Vorteile:

- Das Körpergewicht kann verringert oder wieder normalisiert werden, wenn man zuvor große Probleme mit dem Gewicht hatte

- die Risiken für Erkrankungen können reduziert werden (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Gicht oder auch erhöhten Cholesterin und Krebs)

- ein erhöhter Cholesterinspiegel kann durch die pflanzliche Ernährung wieder in Gleichgewicht gebracht werden

- der ökologische Fußabdruck verkleinert sich, man schützt die Umwelt

- Magen-Darm-Erkrankungen können verringert werden.

- durch die Einnahme von naturbelassenen Produkten können sich Lebensmittelallergien verschlimmern oder neu auftreten

- es kann zu einer Unterversorgung mit Eiweißen kommen

- Bei streng vegetarischer Ernährung und einem zu strikten Ernährungsplan kann es zu weiterem Nährstoffmangel kommen.

Fazit:

Einen überzeugten Fleischesser wird man wahrscheinlich niemals von einer vegetarischen Ernährung überzeugen können, doch schafft man es, diesen zumindest ab und an von vegetarischen Gerichten zu überzeugen, hat man bereits viel erreicht.
Geht man durch feste Überzeugung zum Vegetarismus, bleibt man meist dabei und der Körper gewöhnt sich an die vielseitige Ernährung mit tollen Gemüsegerichten, man fühlt sich dauerhaft meist agiler und nicht mehr so satt und unbeweglich, wie oft nach einem Fleisch-Menü.