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Bienenfreundlicher Garten

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Bienenfreundlicher Garten

Wildbienen im Garten unterstützen

Neben den bekannten Honigbienen sind auch Wildbienen im Garten sehr nützlich. Es gibt 585 Arten, wovon die meisten durch den weiten Einsatz von Pestiziden und der zunehmenden Versiegelung von Flächen inzwischen zu den bedrohten Arten gehören. Im Gegensatz zu den volkbildenden Honigbienen sind sie meist Einzelgänger und leben solitär. Das heißt, die Weibchen bauen ihre Nester und versorgen den Nachwuchs ohne die Hilfe von Artgenossen. Häufig sind sie auf die Pollen bestimmter Pflanzen angewiesen um ihren Nachwuchs zu versorgen. Sie brüten häufig in Erdlöchern oder hohlen Pflanzenstängeln, wo sie in Brutzellen nur ein Ei ablegen und mit Nektar und Pollen versorgen. Nach ca. einem Jahr krabbelt dann der Nachwuchs aus den Nestern.

Wertvolle Strukturen wie Sandwege, alte Hecken, ungemähte Brachflächen, Totholz oder Steinhaufen sind in vielen Regionen Deutschlands durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung und zunehmende Versiegelung von Flächen verschwunden. Daher fehlt es den Wildbienen an Nahrungsquellen und geeigneten Nistplätzen. Von den in der Roten Liste (Stand 2011) erfassten Bienenarten sind bereits 52,2 % in ihrem Bestand gefährdet.

Was kann man im eigenen Garten tun?

Um Wildbienen zu fördern, reichen manchmal schon kleine Hilfen im Garten. Bienen benötigen eine hohe Strukturvielfalt, also ein bisschen "Wildheit" im Garten, um sich wohlzufühlen. Ein englischer Rasen, sauber mit Steinen und Torfmulch abgedeckte Beete, mit Steinen eingefasste Wege und das Anpflanzen immergrüner exotischer Pflanzen sind ziemlich sicher der Tod von Wildbienenpopulationen.

Blühangebot für Wildbienen

Wichtig ist zum Beispiel, dass die Bienen über die ganze Saison hinweg im Garten Nektar finden können, also eines ganzjährigen vielfältigen Blühangebots. Dazu geeignete Futterpflanzen können in einer Ecke des Gartens gesät oder angepflanzt werden. Gut sind Wildblumen, Blumen mit ungefüllten Blüten, damit die Bienen gut an den Nektar und Pollen gelangen können oder auch die Anlage eines blühenden und duftenden Kräuterbeetes mit Thymian, Lavendel, Dost und Rosmarin. Hilfreich ist es auch ein oder zwei Quadratmeter des Gartens verwildern zu lassen. Als Heckenbepflanzung eignen sich blühende heimische Sträucher, wie Wildrosen, Kornellkirsche, Schlehe, Holunder oder Liguster.

Über die Umwandlung von ein paar Quadratmeter Trittrasenfläche in eine blühende Wiese freuen sich Wildbienenarten wirklich. Sie können auch beim Mähen ab und zu ein paar Pflanzeninseln stehen lassen und diese nur zweimal im Jahr mähen. Mit der Zeit wird sich dort eine vielfältig blühende Wiese etablieren. Sie können dort auch mit der Aussaat einer Blühmischung nachhelfen.

In Ihrem Staudengarten sollten Sie eine möglichst große Vielfalt an bienenfreundlichen Pflanzenarten anbieten. Dazu gehören als Frühblüher Küchenschelle, Blaukissen, Hahnenfuß und viele Kreuzblütler, als Sommerblüher die Hauswurze, Glockenblumen, Schafgarbe, Nachtviolen, Minze, Thymian, Salbei, Dost (Oregano), Beinwell, Königskerze, Lavendel, Platterbsen, Malve, Wolfsmilch, Minzen, und als Herbstblüher der Mauerpfeffer, Fenchel, Eisenkraut, Skabiosen, Flockenblumen, ungefüllte Astern, Fingerkraut und Blutweiderich.
Das Schöne ist dabei, dass es den Wildbienen egal ist, ob Sie einheimische, amerikanische oder asiatische Blühpflanzen anbieten, Hauptsache ist, sie enthalten Pollen und Nektar, der für sie gut zugänglich ist (dicht gefüllte Blüten vermeiden). Vermeiden sollten Sie auch Nadelgehölze und immergrüne Arten, wie Kirschlorbeer oder Bambus. Diese können von Wildbienen nicht genutzt werden.

Bienenfreundliche Kletterpflanzen sind Glyzinie, wilder Wein, Efeu, der erst im Herbst blüht, Zaunwicken und Zaunrübe, die die einzige Nahrungsquelle für die Zaunrüben-Sandbiene ist.

Auch im Steingarten gibt es viele Arten, die gerne von Wildbienen angeflogen werden, z.B. Mauerpfeffer, Natternkopf, Feldmannstreu und die vielen verschiedenen Thymianarten. Die offenen Bodenstellen werden gerne als Nistplatz angenommen.

Nisthilfen für Wildbienen

Viele Bienenarten nisten oberirdisch und können damit Insekten-/ und Wildbienenhotels nutzen.
In der Natur nisten sie in hohlen Stängeln von Pflanzen, die viel Mark enthalten, z.B. Holunder, Distel, Brombeere, Königskerze, Beifuß oder Karde. Daher ist es hilfreich nach dem Abblühen im Herbst den Garten nicht zu gut aufzuräumen und viele Stängel stehen zu lassen. Sie können auch eine Nisthilfe ganz einfach selbst herstellen, indem Sie die Stängel auf ca. 10 cm zuschneiden, in eine alte Blechdose geben und diese an sonnigen Stellen waagrecht aufhängen.

Allerdings nisten die meisten Wildbienenarten im Boden, und wenn sie eine echte Vielfalt der Wildbienen fördern möchten, sollten sie auch in Ihrem Garten für eine Vielfalt an geeigneten Bodenstellen sorgen.
Eine einfache Maßnahme sind offene Bodenstellen. Dazu reichen schmale unbepflanzte Wegränder oder eine nicht genutzte Ecke im Beet. Vermeiden sie die Auslage von Kies und Schotter, denn dann ist der Boden für die Tiere nicht mehr nutzbar.
In einer Ecke des Garten können Sie einen Erdhaufen aus lehmiger Erde aufschütten, an dem Sie an der Südseite (sonnenbeschienen) mit einem Spaten eine senkrechte Kante abstechen. Diese sollte mindestens 20 cm Höhe haben, besser mehr. Sie können sehr bald entdecken, wie diese Kante von Wildbienen besiedelt wird.
Auch die Anlage eines sogenannten Sandariums hilft den Wildbienen. Dazu schütten Sie auch einem Quadratmeter oder mehr 30 - 40 cm hoch Sand auf. Am Besten man verwendet Sand aus der Region, da der gewaschene Bausand aus dem Baumarkt nicht so gut angenommen wird. Katzen und Hunde sollten aber ferngehalten werden.

Ein Altholzstapel in einer Ecke des Gartens sieht nicht nur hübsch aus, sondern dient auch den im Altholz nistenden Arten als Unterschlupf.
Viele Bienen nisten auch gerne in den Spalten von Trockenmauern aus Natursteinen, die nach Süden ausgerichtet sind. Die Steine sollten ohne Mörtel einfach aufeinander geschichtet werden. Wenn Sie dann noch auf der Mauerkrone pollenreiche und trockenresistente Blütenpflanzen anpflanzen, haben Sie ein echtes Bienenparadies geschaffen.

Es gibt sogar Wildbienenarten, die in leeren Schneckenhäusern nisten. Um diese zu unterstützen, können Sie leere Schneckenhäuser von Weinberg- und Schnirkelschnecken auf einer sonnenexponierten Stelle des Gartens auslegen. Man kann dann im Mai und Juni die entsprechenden Wildbienenarten dabei beobachten, wie sie die Schneckenhäuser inspizieren und beziehen.

Auf der Seite wildbiene.org finden Sie viele weitere Tipps und Anleitungen zum erfolgreichen Unterstützen von Wildbienen im eigenen Garten.

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