Gurken anbauen
Gurken - wärmeliebend und ergiebig
Bei Gurken unterscheidet man Schlangen- oder Salatgurken und Gewürzgurken.
Schlangengurken haben ein großes Wärmebedürfnis und lohnen sich nur in warmen Gegenden wie dem Oberrheingraben oder der Kölner Bucht für den Anbau im Freiland. Allerdings sind sie da ein einfach anzubauendes, schmackhaftes und ertragreiches Gartengemüse. In anderen Regionen sollte man sie im Gewächshaus anbauen.
Gewürzgurken hingegen lassen sich gut überall auch im Freiland kultivieren.
Standort
Wie bereits erwähnt, sind Gurken sehr wärmeliebend. Im Freiland brauchen sie einen sonnigen windgeschützten Platz mit Rankhilfe. Das können ein Gitter, ein Gartenzaun, gespannte Drähte/Schnüre oder ein spezielles Rankgerüst sein. Der Boden sollte locker, tiefgründig und vor allem humusreich sein. Er sollte sich schnell erwärmen und gut Wasser speichern können.
Im Gewächshaus mögen sie zudem eine höhere Luftfeuchte als Tomaten und sollten nicht gemeinsam mit diesen angebaut werden.
Gurken gehören zu den Starkzehrern und dürfen nur alle vier Jahre am selben Standort angebaut werden.
Aussaat
Gurken sollte man auf jeden Fall drinnen vorziehen, nur die robusten Einlegegurken kann man direkt ins Freiland säen, aber auch dann sät man sie erst frühestens drei Wochen vor dem letzten Frost (also ca. Mitte April). Für die Vorkultur legt man drei Samen in einen 8cm-Topf. Die Samen brauchen Wärme (22-24°C) zum Keimen und müssen immer gut feucht gehalten werden. Wenn die Jungpflanzen zwei bis drei Blätter über die Keimblätter hinaus haben, kann man sie umsetzen. Für einen Platz im Garten sollte man bis Mitte Mai warten. Dabei brauchen die einzelnen Pflanzen einen Mindestabstand von 100 x 40 cm. Sie können auch den kleinen Pflänzchen mit großen übergestülpten Gläsern ein kleines schützendes "Gewächshaus" bieten.
Pflege
Gurken haben einen sehr hohen Wasserbedarf. Das heißt, man muss sie während der Fruchtbildung und während Trockenheit regelmäßig gießen, so dass sie nicht austrocknen. Als Dünger bietet sich verdünnte Brennnesseljauche oder ein organischer Bio-Dünger alle 2-3 Wochen an.
Vor allem Schlangengurken zieht man an senkrechten Schnüren und horizontal gespannten Drähten hoch und kappt bis in 80 cm die Seitentriebe. Bei Freilandgurken reicht oft ein Rankgitter, Zaun oder ähnliches und man kappt häufig nach ca. 1 Meter den Haupttrieb um das Wachstum von Seitentrieben anzuregen.
Schutz vor Schädlingen und Krankheiten
Gute Nachbarn sind Salat, Radieschen, Kohl oder Rote Bete.
Neben dem falschen Mehltau kommt es oft in Gewächshäusern auch zum Befall mit Echtem Mehltau. Hier heißt es, die befallenen Blätter zu entfernen. Vorbeugend muss man auf genügend Pflanzabstand und gute Belüftung achten. Da Echter Mehltau auch gerne bei trockener Witterung auftritt, kann man oft nichts anderes tun, als die ganze Pflanze zu entsorgen. Anzeichen für die Gurkenwelke sind schlaffe Blätter trotz ausreichender Bewässerung. Auch hier hilft meist nur ein komplettes Entfernen der gesamten Pflanze. Da die Gurkenwelke vom Fusarium-Pilz im Boden hervorgerufen wird, sollte auch der Boden großzügig ausgetauscht werden.
Durch Blattläuse wird manchmal die Gurkenmosaikkrankheit übertragen, die auch Zucchini, Melonen und Kürbisse befallen kann. Zur ihrer Bekämpfung hilft es, Blattläuse fernzuhalten.
Ernte
Bereits ab zwei Monaten nach der Aussaat können Sie frische Gurken ernten.
Reife Gurken erkennen Sie daran, dass die Frucht sich gleichmäßig fest anfühlt. Ideal ist es, wenn Sie alle paar Tage die nachgereiften Gurken (mit einem Messer) abschneiden. Dadurch bildet die Pflanze immer neue Blüten und Früchte. Viele Gurken haben sehr rauhe Blätter und Schalen, daher kann es von Vorteil sein Handschuhe zu tragen. Nicht die Gurken abreißen, dann können Sie leicht die zarten Triebe verletzen. Ab September sollten Sie alle Blüten entfernen, damit die noch an der Pflanze befindlichen Gurken vor dem Frost ausreifen können.
Salatgurken werden geerntet, wenn sie höchstens 15 - 20 cm lang sind. Einlege- oder Essiggurken sind am knackigsten bei einer Länge von 9 cm, größer sollten Sie sie nicht werden lassen. Cornichons haben eine Länge von maximal 5 cm. Wenn Sie einmal vergessen haben, rechtzeitig zu ernten und die Gurken zu groß geworden sind oder bei Druck nachgeben, können Sie noch Schmorgurken daraus machen. Allerdings kann es auch sein, dass sie dann schon ihr typisches Aroma verloren haben.
Im Kühlschrank sind Gurken ein bis zwei Wochen haltbar.
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