Sekundäre Pflanzenstoffe SPS - Mit Ernährung Krebs vorbeugen
Nutzen Sie die Kraft der Pflanzen mit ihren natürlichen Wirkstoffen gegen Krebs.
Neben Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen enthalten Obst und Gemüse sekundäre Pflanzenstoffe. Bisher sind ca. 30.000 dieser sekundären Pflanzenstoffe (SPS) nachgewiesen, aber Wissenschaftler schätzen, dass es mehr als 100.000 gibt.
Diese bioaktiven Inhaltsstoffe werden von den Pflanzen gebildet um sich z.B. vor schädlicher UV-Strahlung, Fressfeinden, Bakterien- oder Pilzbefall zu schützen. Oder sie dienen als Farbstoffe und sind bei der Steuerung von Wachstumsprozessen beteiligt.
Quercetin
Quercetin gehört zur Gruppe der Polyphenole und ist ein gelber Naturfarbstoff, der zum Beispiel in Äpfeln, Zwiebeln, Brokkoli, Beeren, Zitrusfrüchten oder Traubenschalen und damit auch im Wein vorkommt. Es wirkt nicht nur entzündungshemmend und antioxidativ, sondern auch antikarzinogen. Studien des Deutschen Krebsforschungszentrums zeigten, dass es erfolgreich gegen strahlen- und chemotherapieresistente Krebsstammzellen eingesetzt werden kann. Außerdem hemmt es den Vergärungsstoffwechsel in Krebszellen und trägt so dazu bei, dass die Mitochondrien wieder auf Verbrennung schalten. Dadurch wird eine Ausbreitung und Metastasenbildung der Krebszellen verhindert.
Andere Studien legen die Vermutung nahe, dass Quercetin Männern mit chronischen Prostata-Problemen helfen kann. Es kann ebenfalls der Entstehung von Grauem Star, insbesondere bei Diabetikern, entgegen wirken und soll vor Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.
Damit Quercetin seine positive Wirkung voll entfalten kann, sollte man gleichzeitig den Konsum von Kohlenhydraten stark einschränken.
Resveratrol
Der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol gehört zu den Polyphenolen und ist eine antibiotisch wirkende Verbindung, die die Pflanzen in feuchten Perioden vor Pilzen, Parasiten und Bakterien schützen soll. Man findet es vor allem in roten Weintrauben (und in hoher Konzentration auch in Rotwein), Himbeeren, Heidelbeeren, Pflaumen, Erdnüssen und im Japanischen Staudenknöterich.
Resveratrol ist nicht nur dafür bekannt, dass es vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt (indem es verhindert, dass Blutplättchen zusammenkleben), sondern es greift auch in mehrere Prozesse der Krebsentwicklung ein und ist somit ein hochpotenter krebshemmender Wirkstoff. Im Tierversuch wurde gezeigt, dass es die DNA-Mutationen hemmt, die ursächlich das Tumorwachstum auslösen, ebenso wie die Zellteilung von Krebszellen. Gleichzeitig scheint es in der Lage zu sein, die Reparaturmechanismen von Zellen zu aktivieren und die Lebensdauer von organismen zu verlängern. Es wirkt außerdem antientzündlich, hemmt Herpesviren und Pilze und verbessert die Cholesterinwerte im Blut.
Da Resveratrol schlecht löslich in Wasser, aber gut löslich in Öl und Alkohol ist, verwundert es nicht, dass man höchste Reveratrol-Konzentrationen in Rotwein findet. Dieser sollte aber allenfalls in Maßen genossen werden (125 ml am Tag werden von Bélinveau & Gingras 2008 empfohlen).
Salvestrole
Salvestrole sind ebenfalls Moleküle, die die Pflanzen vor eindringenden Krankheitserregern schützen. Sie beeinflussen den Zellstoffwechsel in Krebszellen dahingehend, dass sie das nur in Krebszellen vorkommende Enzym CYP1B1 dazu anregen Giftstoffe zu produzieren, die die Zelle absterben lassen. Das wichtige daran ist, dass die Salvestrole somit nur Tumorzellen absterben lassen, nicht jedoch auf gesunde Zellen einwirken.
Leider enthalten immer weniger Pflanzen Salvestrole, da diese nur gebildet werden, wenn die Pflanze von Pilzen oder Krankheitserregern befallen wurde und sich durch Bildung dieser Stoffe dagegen schützen muss. Das ist bei einer Landwirtschaft mit Pflanzenschutzmitteln sehr eingeschränkt. Auch schmecken Salvestrole bitter oder scharf und diese Eigenschaften wurden vielen Pflanzen über die Jahrhunderte weggezüchtet, da sie beim Konsumenten nicht beliebt sind.
Gemüse mit Salvestrol: Artischocken, Spargel, Brunnenkresse, Rucola, alle Kohlsorten, Paprika, Avocados, Sojabohnensprossen, Sellerie, Spinat, Zucchini, Aubergine
Früchte mit Salvestrol: Beeren, Mandarinen, Orangen, Feigen, Birnen, Ananas, Mango, Pflaumen, Weintrauben
Kräuter: Basilikum, Petersilie, Rosmarin, Löwenzahn, Minze, Zitronenverbene, Thymian, Salbei
Sulforaphan
Sulforaphan ist ein Glukosinolat, das heißt eine Schwefelverbindung, die vor allem in der Familie der Kreuzblütler vorkommt (alle Kohlsorten, Senf, Rucola, Rettich, Meerrettich). Studien des Deutschen Krebsforschungszentrums haben gezeigt, dass Sulforaphan erfolgreich Krebsstammzellen bekämpft. Es hemmt die Aktivität von Krebsgenen und deren Zellzyklus. Außerdem löst er durch Apoptose den Zelltod aus. Dank Sulforaphan werden auch potenziell krebsauslösende Substanzen schneller aus dem System entfernt.
Sulforaphan besitzt außerdem antibiotische und bakterizide Eigenschaft, zum Beispiel auch gegen Heliobacter pylori, das Magengeschwüre hervorruft.
Sulforaphan ist besonders reichlich in Brokkoli enthalten (bis 60 mg pro Portion). Und insbesondere Brokkolisprossen können zudem einen hundertfach höheren Gehalt an Sulforaphan aufweisen.
Gamma-Tocotrienol
Die Tocotrienole sind eine Untergruppe der E-Vitamine. Bekannter sind die Tocopherole, wobei für Alpha-Tocopherol in Studien gezeigt wurde, dass es die Krebsentstehung und Metastasenbildung sogar gefördert hat. Anders die Tocotrienole, von denen es vier Formen gibt (Alpha, Beta, Gamma und Delta): Sie weisen, insbesondere das Gamma-Tocotrienol, in Studien eine starke Antikrebswirkung auf. Dies fördert die Apoptose der Krebszellen und bekämpft auch Krebsstammzellen erfolgreich, während das Delta-Tocotrienol den Stoffwechsel der Krebszellen hemmt. Gleichzeitg schützen die Tocotrienole gesunde Zellen vor Schäden durch eine Strahlentherapie und machen Chemotherapien wirksamer. Außerdem sind es wichtige Stoffe, die die Alterung des Körpers allgemein verlangsamen und Nerven und Blutgefäße schützen.
Wichtig: bei der Einnahme von Vitamin E ist also darauf zu achten, die richtige Form des Vitamins im richtigen Verhältnis einzunehmen. Greifen Sie immer zu pflanzlichen Extrakten mit natürlichem Vitamin E-Komplex, die alle vier Tocotrienol-Arten enthalten und mehr Tocotrienole als Tocopherole beinhalten. Zur Zeit gängige Empfehlung ist die Aufnahme von ca. 100 mg Tocotrienol pro Tag.
Allgemeines:
Am besten ist die Aufnahme der sekundären Pflanzenstoffe über natürliche Nahrung, da die SPS möglicherweise ihre positiven Eigenschaften in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen viel besser entfalten können. Bisher fehlen noch Erkenntnisse darüber, wie die Wirkmechanismen genau funktionieren und eine reine langfristige Gabe des isolierten Wirkstoffs ist möglicherweise nicht wünschenswert oder gar kontraproduktiv.
Quellen:
Béliveau, R. & Gingras, D. (2008): Krebszellen mögen keine Himbeeren - Nahrungsmittel gegen Krebs. Québec, München.
Coy, J.F (2016): Die neue Anti-Krebs-Ernährung - Wie Sie das Krebs-Gen stoppen. G&U München.
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