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Moringa - Der Wunderbaum

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Moringa - Der Wunderbaum Moringa oleifera ist die botanische Bezeichnung für den... mehr

Moringa - Der Wunderbaum

Moringa - Der Wunderbaum

Moringa oleifera ist die botanische Bezeichnung für den ursprünglich aus der indischen Himalaya-Region stammenden Moringa-Baum. Er wird aufgrund seines durch den hohen Gehalt an Senfölglykosiden stechenden Geschmacks und Geruchs der Wurzeln auch Meerrettichbaum genannt. Inzwischen ist der Moringa-Baum weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet und ist in vielen Ländern eine wichtige Nahrungsquelle. In den Blättern und Wurzeln stecken immens viele Nährstoffe, außerdem wird er in der indischen Volksheilkunde gegen eine Vielzahl von Krankheiten angewendet, daher stammt auch sein Beiname "Wunderbaum".

Der Moringa-Baum ist schnellwüchsig (bis zu 30 cm im Monat) und wird bis ca. 20 Meter groß. Er hat einen relativ kurzen Stamm, der flaschenartig verdickt sein kann, gefiederte Blätter und bis 45 cm lange Früchte, die wie Trommelstöcke aussehen (daher sein weiterer englischer Name "drumstick tree"). Die Samen liefern das Behenöl, das früher als Schmierstoff in Uhren verwendet wurde, da es sehr lange haltbar ist und nicht ranzig wird. In den letzten Jahrzehnten hat man entdeckt, dass sich die Samen zu Pulver gemahlen auch zur Trinkwasseraufbereitung eignen (Losito et al. 2017, Ghebremichael et al. 2005). Mit 0,2 g gemahlenem Moringasamen kann 1 Liter verunreinigtes Wasser trinkbar gemacht werden. Dabei werden die Schwebstoffe und Bakterien durch das Samenpulver ausgeflockt und können abfiltriert werden. Es ist auch eine allgemeine antibakterielle Wirkung der Moringa-Samen bekannt (Eilert et al 1981).

Doch das sind nicht die einzigen Vorzüge von Moringa. Bedeutend ist vor allem die große Nährstoffdichte dieser Pflanze. So ist die Pflanze reich an Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen wie Calcium, Eisen, Magnesium, Vitamin A, B1, B2 und E sowie an Antioxidantien und Senfölglykosiden. Deshalb wird Moringa auch als "Wunderpflanze" gegen Unterernährung in den Ländern Afrikas eingesetzt. Seit 2018 finanziert zum Beispiel die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft DEG ein Moringa-Unternehmen in Kenia oder auch in Haiti wurde versucht, die Folgen der Erdbeben-Katastrophe mit Moringa abzumildern (DEG 2018).

Auch wenn einige Anbieter von Moringa als Nahrungsergänzungsmittel sich überschlagen über die immense Nährstoffdichte, sind die Angaben oftmals nicht ganz korrekt. Allerdings enthält Moringa tatsächlich recht viel Vitamin E, das als wirkungsvolles Antioxidans gilt. Auch der Gehalt von Vitamin B2 ist sehr hoch, was vor allem für Vegetarier und Veganer interessant ist, da die B2-Versorgung mit pflanzlicher Nahrung eher mager ausfällt.
Allerdings sind die interessantesten Inhaltsstoffe die sekundären Pflanzenstoffe, darunter Antioxidantien, Flavonoide, Glykoside und Isothiocyanate. Extrakte aus Moringa oleifera weisen mehrere pharmakologische Funktionen auf, darunter entzündungshemmende, antioxidative, krebshemmende, Leber- und Nervenzellen schützende und blutdrucksenkende Funktionen (Kou et al. 2018).

Neben zahlreichen In vitro-Studien über die entzündungshemmende Wirkung von Moringa wurden 2014 in einer indischen Studie Patienten mit Harnwegsinfektionen (Maurya & Singh 2014) Moringa Rinden-Extrakt über 3 Wochen verabreicht. Zwei Drittel der Patienten waren nach diesem Zeitraum geheilt. Es gibt außerdem Hinweise aus Tierversuchen, dass Moringa oleifera eine geschädigte Leber reparieren kann (Singh et al. 2014) und den Zuckerlevel im Blut bei Diabetes harmonisiert (Omabe et al. 2014). Schließlich wird auch an der möglichen antikanzerogenen Wirkung von Moringa geforscht. Dabei wurde festgestellt, dass M. oleifera Blatt- und Rindenextrakte das Wachstum von Brust-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebszellen wirksam hemmen (Al-Asmari et al 2015; Berkovich et al 2013). Auch wenn in den Studien betont wird, dass weitere Forschung vonnöten ist, eröffnet Moringa doch großes Potenzial für die Prävention oder Behandlung einer Reihe von chronischen Krankheiten (Kou et al. 2018).

Anwendung: Sie können Moringa-Blattpulver in Shakes und Smoothies geben, auch in Bratlinge, Dips, Brotaufstrich, Curries oder Eintöpfe, wenn Sie es nicht pur in einem Glas Wasser oder Saft auflösen. Achten Sie dabei auf den Geschmack nach Meerrettich, damit Sie es nicht überdosieren. 1 bis 2 Teelöffel pro Tag können gut in verschiedenen Gerichten über den Tag verteilt verzehrt werden.

Quellen:

Al-Asmari AK, Albalawi SM, Athar MT, Khan AQ, Al-Shahrani H, Islam M (2015): Moringa oleifera as an Anti-Cancer Agent against Breast and Colorectal Cancer Cell Lines. PLoS One. 2015; 10(8):e0135814.

Berkovich L, Earon G, Ron I, Rimmon A, Vexler A, Lev-Ari S (2013): Moringa Oleifera aqueous leaf extract down-regulates nuclear factor-kappaB and increases cytotoxic effect of chemotherapy in pancreatic cancer cells. BMC Complement Altern Med. 2013 Aug 19; 13: 212.
DEG 2018: DEG finanziert Moringa-Unternehmen in Kenia - Pressemitteilung. (https://www.presseportal.de/pm/6681/3947125, Abruf vom 24. September 2018)

Eilert U. et al. (1981): The Antibiotic Principle of Seeds of Moringa oleifera and Moringa stenopetala. Journal of Medicinal Plant Research 42: 55-61

Ghebremichael KA, Gunaratna KR, Hendriksson H, Brumer H, Dalhammar G. (2005): A simple purification and activity assay of the coagulant protein from Moringa oleifera seed. Water Research 39: 2338-2344. doi: 10.1016/j.watres.2005.04.012

Losito F, Arienzo A, Somma D, Murgia L, Stalio O, Zuppi P, Rossi E, Antonini G. (2017): Field Application of the Micro Biological Survey Method for the Assessment of the Microbiological Safety of Different Water Sources in Horn of Africa and the Evaluation of the Effectiveness of Moringa Oleifera in Drinking Water Purification. J Public Health Afr. 2017 Jun 23; 8(1): 679. doi: 10.4081/jphia.2017.679 (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5510207/, Abruf vom 24.09.2018)

Kou X, Li B, Olayanju JB, Drake JM and Chen N (2018): >Nutraceutical or Pharmacological Potential of Moringa oleifera. Lam. Nutrients. 2018 Mar; 10 (3): 343. doi: 10.3390/nu10030343 (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5872761/, Abruf vom 24. September 2018)

Maurya S.K., Singh A.K (2014): Clinical efficacy of Moringa oleifera Lam. stems bark in urinary tract infections. Int. Sch. Res. Notices. 2014: 906843. doi: 10.1155/2014/906843.

Omabe M, Nwudele C, Omabe KN, Okorocha AE (2014): Anion Gap Toxicity in Alloxan Induced Type 2 Diabetic Rats Treated with Antidiabetic Noncytotoxic Bioactive Compounds of Ethanolic Extract of Moringa oleifera. J Toxicol. 2014; 406242.

Singh D, Arya PV, Aggarwal VP, Gupta RS (2014): Evaluation of Antioxidant and Hepatoprotective Activities of Moringa oleifera Lam. Leaves in Carbon Tetrachloride-Intoxicated Rats. Antioxidants (Basel). 2014 Sep 2; 3(3): 569-591.

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