Cassia fistula - Manna
Cassia fistula - ein natürliches Abführmittel aus dem Ayurveda
Die Röhren-Kassie (Cassia fistula) auch Indischer Goldregen genannt, gehört botanisch zur Familie der Hülsenfrüchte. Beheimatet ist Cassia ursprünglich in Südasien und Anbaugebiete finden sich heute auch in Südamerika, Afrika und Asien. Sie wird in diesen Regionen wegen ihrer wunderschönen gelben Blüten auch gerne als Ziergehölz angepflanzt.
Die Röhrenkassie wird als Baum 6 bis 18 Meter hoch. Sie besitzt 45 Zentimeter lange gefiederte Laubblätter. An hängenden, langen, traubigen Blütenständen sitzen große, goldgelbe, sehr wohlriechende Blüten. Die schwarzbraunen, glänzenden, 30 bis 60 Zentimeter langen Früchte werden auch Manna genannt. Die länglichen Hülsen sind durch pappartige Scheidewände in 40 bis 100 Fächer unterteilt, welche mit einem süßlich schmeckenden Mus gefüllt sind und in jedem Fach einen platt gedrückten, glänzend gelben (giftigen) Samen enthalten.
Achtung: Die Samen sind giftig und dürfen nicht verzehrt werden!
In der Jahrhunderte alten ayurvedischen Gesundheitslehre ist Cassia ein wichtiges Heilmittel. Es werden sowohl die Blätter (oft als wässriger Auszug) als auch die Rinde, Blüten, Wurzeln und Früchte verwendet. Dafür gibt es im Ayurveda unzählige Anwendungsmöglichkeiten: gegen Fieber, Gelenkschmerzen, Gelbsucht, Rheuma, Migräne, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Gallenkrankheiten sowie gegen Diabetes (Danish et al. 2011, Einstein et al. 2013). Rahmani (2015) betont die besonderen antioxidativen, chemotherapeutischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Äußerlich wird ein Auszug bei Insektenstichen und Hautkrankheiten eingesetzt. Bei den Blüten gibt es Hinweise auf eine empfängnisverhütende Wirkung (Yadav & Dain 1999). Außerdem wurde die antikanzerogene Wirkung des Fruchtfleisches untersucht (Gupta et al. 2000, Irshad et al. 2014).
Cassia als Abführmittel
Sowohl die Blüten, die Blätter als auch das Fruchtfleisch werden als mildes Abführmittel eingesetzt. Das Fruchtfleisch enthält Gerbstoffe, Sennoside, Eiweiß, Kalziumoxalat und Anthrachinone.
Als Mittel gegen Verstopfung bricht man die feste, hölzerne Schale auf (z.B. mit einem Nussknacker) und lutscht das süße Fruchtfleisch von den Plättchen. In kleinen Mengen (1 - 2 Plättchen täglich morgens auf nüchternen Magen) wirkt dieses stoffwechselanregend und verdauungsfördernd bzw. abführend. Außerdem soll es Giftstoffe aus dem Blut in den Darm überleiten, sowie im Verdauungstrakt binden und deren Ausscheidung beschleunigen.
Der Geschmack des Fruchtfleisches erinnert an eine Mischung aus Tamarinde, Schokolade, Honig und Lakritze.
Achtung: Bitte wenden Sie Cassia nur vorübergehend und in kleiner Dosierung an, da die darin enthaltenen Anthrachinone im Verdacht stehen, Krebs auszulösen.
Quellen:
Anwikar S. & Bhitre M (2010): Study of the synergistic anti-inflammatory activity of Solanum xanthocarpum Schrad and Wendl and Cassia fistula Linn. Int. J. Ayurveda Res. Vol. 1: 167-171.
Bhalodia NR, Nariya PB, Acharya RN, Shukla VJ (2012): In vitro antibacterial and antifungal activities of Cassia fistula Linn. fruit pulp extracts. Ayu. Vol. 33: 123-129.
Danish M, Singh P, Mishra G, Srivastava S, Jha KK, Khosa RL. (2011): Cassia fistula Linn. (Amulthus) - An important medicinal plant: A review of its traditional uses, phytochemistry and pharmacological properties. J. Nat. Prod. Plant Resour. Vol. 1: 101-118
Einstein JW, Rais MM, Mohd MA (2013): Comparative evaluation of the antidiabetic effects of different parts of Cassia fistula Linn, a Southeast Asian Plant. J Chem. 2013:714063.
Gupta M, Mazumder UK, Rath N, Mukhopadhyay DK (2000). Antitumor activity of methanolic extract of Cassia fistula L. seed against Ehrlich ascites carcinoma. J. Ethnopharmacol. Vol. 72: 151-156
Ilavarasana R, Mallikab M, Venkataramanc S (2005): Anti-inflammatory and antioxidant activities of Cassia fistula Linn bark extracts. Afr. J. Tradit. Complement. Altern. Med., Vol. 2: 70-85.
Irshad M, Mehdi SJ, Al-Fatlawi AA, Zafaryah M, Ali A, Ahmad I, et al. (2014): Phytochemical composition of Cassia fistula fruit extracts and its anti-cancer activity against human cancer cell lines. J. Biologically Active Prod. Nat. Vol. 4: 158-170.
Rahmani, A.H. (2015): Cassia fistula (Linn.): Potential candidate in the health management. Pharmacognosy Res. 7 (3): 217-224. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4471647/, Abruf vom 13.09.2018)
Vasudevan DT, Dinesh KR, Gopalkrishnan S, Sreekanthc SK, Shekar S (2009): The potential of aqueous and isolated fraction from leaves of Cassia fistula Linn as antibacterial agent. Int. J. Chem. Sci. 2009; Vol. 7: 2363-7.
Yadav R, Jain GC (1999): Antifertility effect of aqueous extract of seeds of Cassia fistula in female rats. Adv. Contracept. 1999; Vol. 15: 293-301
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