Astaxanthin
Infos zur Wirkung von Astaxanthin
Astaxanthin ist das rote Pigment in Garnelen, Lachs, Krill und vielen anderen Meeresfrüchten. Diese können den Stoff jedoch nicht selbst bilden, sondern nehmen ihn mit der Nahrung auf. So fressen z.B. Krebse große Mengen der Blutregenalge Haematococcus pluvialis und Lachse oder Flamingos wiederum die rotgefärbten Krebse oder die Algen. Die Blutregenalge produziert Astaxanthin um ihre Zellen vor UV-Strahlung zu schützen. Aus dieser wird dann das Astaxanthin für Nahrungsergänzungsmittel gewonnen.
Wirkungsweise von Astaxanthin
Astaxanthin gehört zu den Carotinoiden und weist wie auch ß-Carotin (Karotten), Lycopin (Tomaten) oder Lutein (Eigelb) sehr starke antioxidative Eigenschaften auf. Verschiedene Publikationen sprechen von unterschiedlich starker Fähigkeit des Astaxanthins freie Radikale zu fangen, von 11 bis über 50 mal stärker als andere Carotinoide.
Astaxanthin schützt vor UV-Strahlen und Sonnenbrand
Kurzwelliges UV-Licht spaltet den im Körper vorhandenen Sauerstoff in reaktiven Sauerstoff, sogenannte freie Radikale. Diese können die DNA schädigen, was dazu führt, dass neu gebildete Zellen fehlerhaft sind und eventuell das natürliche Zellwachstum nicht mehr reguliert wird. Da Astaxanthin die freien Radikalen abfängt, bevor sie ihre schädliche Wirkung tun können, schützt es sozusagen vor Sonnenstrahlung von innen heraus.
Eine japanische Studie mit Mäusen zeigte, dass die Gabe von Astaxanthin im Futter die Folgen von UVA-Strahlung (Faltenbildung, transepidermaler Wasserverlust, Veränderung der RNA) signifikant verringerten (1).
Eine neuere, doppelblinde, placebokontrollierte Studie konnte diese Effekte auch an Menschen nachweisen. Dabei nahmen 23 gesunde Japaner über 10 Wochen täglich eine Kapsel mit 4 mg Astaxanthin ein. Sie zeigten danach ein wesentlich besseres Hautbild, geringere Verluste an Hautfeuchtigkeit und eine verbesserte Eigenschutzzeit der Haut (minimale Erythemdosis MED*), das heißt, dass die Haut gegenüber kurzwelliger UV-Strahlung toleranter wurde (2).
Es macht also Sinn bereits einige Wochen vor dem Sommerurlaub Astaxanthin als vorbeugenden Sonnenschutz von innen regelmäßig einzunehmen. Es kann zwar Sonnencremes nicht gänzlich ersetzen, ist aber ein stabiler Sonnenschutz, der auch nicht durch Wasser oder Schweiß abgewaschen werden kann. Im Allgemeinen wird eine Einnahme von 4 Milligramm täglich über 4 Wochen hinweg empfohlen (z. B. vor dem Urlaub), um einen guten Sonnenschutz zu erzielen.
*MED - minimale Erythemdosis, enspricht der geringsten Bestrahlungsdosis, die benötigt wird um eine Rötung (Erythem) der Haut hervorzurufen.
Astaxanthin als Entzündungshemmer und Immunsystem-Stärkung
Chronische Entzündungen sind ein Anzeichen für ein dauerhaftes Ungleichgewicht im Körper und inzwischen relativ häufig, wie z.B. Arthritis, Reizdarm, Allergien und mittlerweile werden auch die gängigen Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, Krebs, Diabetes, Schlaganfall und weitere mit chronischen Entzündungsprozessen im Körper in Zusammenhang gebracht.
Viele Carotinoide sind dafür bekannt, vor Entzündungen zu schützen. Dabei hemmen sie die Botenstoffe, die im Körper ausgeschüttet werden (Zytokine) um die Entzündungsreaktion anzukurbeln. Gleichzeitig stärkt es das Immunsystem.
Und die entzündungshemmende Wirkung von Astaxanthin konnte bereits in mehreren Studien nachgewiesen werden, so z. B. bei Magenschleimhautenzündung (3), Brandwunden (4), chronischen Mundentzündungen (5) und einige mehr.
Die Wirkung als Entzündungshemmer geht einher mit einer Verbesserung des Immunsystems. So untersuchte eine US-amerikanische Studie die Wirkung von Astaxanthin auf die Immunantwort von jungen Frauen (durchschnittlich 21,5 Jahre alt). Dabei zeigt sich, dass nach einer 4 bis 8-wöchigen Gabe von 8 mg Astaxanthin sowohl die Bio-Marker für DNA-Schäden zurückgingen, als auch die Menge der Abwehrzellen (Killerzellen, T- und B-Lymphozyten) im Blut zunahm (6).
Auch bei chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen scheint es eine gute Hilfe zu sein. So reduziert es zum Beispiel den Knorpelabbau im arthritischen Knie (7) und reduziert Kniegelenkschmerzen durch die entzündungshemmenden Effekte (8).
Darüberhinaus wurde seine Wirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter besonders die Arteriosklerose bereits vor 10 Jahren in verschiedenen Studien nachgewiesen (9)
Weitere Vorteile von Astaxanthin
Die Liste der nachgewiesenen Effekte von Astaxanthin lässt sich noch fortführen und möglicherweise kommen in den folgenden Jahren auch noch weitere dazu:
- Es vermindert das Krebsrisiko und scheint Tumorzellen am Wachstum zu hindern. So zeigen einige Studien an Nagetieren und an Tumorzellen, dass es sowohl bei Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Prostata-, Lungen- und Brustkrebs die unkontrollierte Zellvermehrung und das Tumorwachstum hemmt (10).
- Es schützt vor allem durch seine antioxidative Wirkung die Augen vor Makuladegeneration und Erblindung (11)
- Bei der Behandlung von Diabetes mellitus und vor allem ihrer Folgekrankheiten scheint es gute Dienste zu leisten. (12)
- Es verbessert die männliche Fruchtbarkeit durch die Erhöhung der Spermienzahl und die Verbesserung der Spermien-Ausdauer (13)
- Durch seine Fähigkeit die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, wird es zur Zeit auch auf eine mögliche Wirksamkeit bei Alzheimer und Parkinson getestet. Studien haben die vorbeugende und schützende Wirkung gegen Alzheimer bereits nachgewiesen, und es gibt bereits Hinweise, dass es auch bereits vorhandene kognitive Störungen abschwächen kann. (14, 15)
Quellen:
1 Komatsu, T., Sasaki, S, Manabe, Y, Hirata, T & Sugawara T (2017): Preventive effect of dietary astaxanthin on UVA-induced skin photoaging in hairless mice. PLoS One. 2017; 12(2): e0171178
2 Ito, N., Seki, S & Ueda, F (2018): The Protective Role of Astaxanthin for UV-Induced Skin Deterioration in Healthy People-A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. Nutrients. 2018 Jul; 10(7): 817.
3 Kang, H. & Kim, H. (2017): Astaxanthin and ß-carotene in Helicobacter pylori-induced Gastric Inflammation: A Mini-review on Action Mechanisms. J Cancer Prev. 2017 Jun;22(2):57-61. doi: 10.15430/JCP.2017.22.2.57.
4 Fang, Q., Guo, S., Zou, H., Han, R., Wu, P & Han, C. (2017): Astaxanthin protects against early burn-wound progression in rats by attenuating oxidative stress-induced inflammation and mitochondria-related apoptosis. Sci Rep. 2017 Jan 27;7:41440. doi: 10.1038/srep41440.
5 Miyachi, M., Matsuno, T., Asano, K. & Mataga, I (2015): Anti-inflammatory effects of astaxanthin in the human gingival keratinocyte line NDUSD-1. J Clin Biochem Nutr. 2015 May;56(3):171-8. doi: 10.3164/jcbn.14-109.
6 Park, J.S., Chyun, J.H., Kim, Y.K., Line, L.L & Chew, B.P (2010): Astaxanthin decreased oxidative stress and inflammation and enhanced immune response in humans. Nutr Metab (Lond). 2010 Mar 5;7:18. doi: 10.1186/1743-7075-7-18.
7 Huang, L.J. & Chen, W.P. (2015): Astaxanthin ameliorates cartilage damage in experimental osteoarthritis. Mod Rheumatol. 2015 Sep;25(5):768-71. Doi: 10.3109/14397595.2015.1008724
8 Park, D.R., Ko, R., Kwon, S.H., Min, B. Yun, S.H., Kim, M.H., Minatelli, J., Hill, S. & Lee, S.Y. (2016): FlexPro MD, a Mixture of Krill Oil, Astaxanthin, and Hyaluronic Acid, Suppresses Lipopolysaccharide-Induced Inflammatory Cytokine Production Through Inhibition of NF-?B. J Med Food. 2016 Dec;19(12):1196-1203.
9 Fassett, R.G. & Coombes J.S. (2009): Astaxanthin, oxidative stress, inflammation and cardiovascular disease. Future Cardiol. 2009 Jul;5(4):333-42. doi: 10.2217/fca.09.19.
10 Zhang, L. & Wang, H. (2015): Multiple Mechanisms of Anti-Cancer Effects Exerted by Astaxanthin. Mar Drugs. 2015 Jul 14;13(7):4310-30. doi: 10.3390/md13074310.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=astaxanthin+cancer
11 Otsuka T, Shimazawa M, Inoue Y, Nakano Y, Ojino K, Izawa H., Tsuruma K., Ishibashi T., Hara H. (2016): Astaxanthin Protects Against Retinal Damage: Evidence from In Vivo and In Vitro Retinal Ischemia and Reperfusion Models. Curr Eye Res. 2016 Nov;41(11):1465-1472. Epub 2016 May 9.
12 Roohbakhsh A, Karimi G, Iranshahi M. (2017): Carotenoids in the treatment of diabetes mellitus and its complications: A mechanistic review. Biomed Pharmacother. 2017 Jul;91:31-42. doi: 10.1016/j.biopha.2017.04.057
13 Andrisani A, Donà G, Tibaldi E, Brunati AM, Sabbadin C, Armanini D, Alvisi G, Gizzo S, Ambrosini G, Ragazzi E, Bordin L. (2015): Astaxanthin Improves Human Sperm Capacitation by Inducing Lyn Displacement and Activation. Mar Drugs. 2015 Aug 25;13(9):5533-51. doi: 10.3390/md13095533.
14 Che H, Li Q, Zhang T, Wang D, Yang L, Xu J, Yanagita T, Xue C, Chang Y, Wang Y. (2018): Effects of Astaxanthin and Docosahexaenoic-Acid-Acylated Astaxanthin on Alzheimer`s Disease in APP/PS1 Double-Transgenic Mice. J Agric Food Chem. 2018 May 16;66(19):4948-4957. doi: 10.1021/acs.jafc.8b00988
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